Über 200 Jahre im Auftrag der Blasmusik
200 Jahre – was für eine gewaltige Zahl. Seit 1812 gibt es die Musikkapelle Ebersbach, und damit ist sie der älteste Verein Ebersbachs. Was mit einer damals noch sehr dünn besetzten sogenannten „Türkischen Musik“ begann, führte über die „17-“ und „neunstimmige Musik“ zur heutigen Harmoniemusik, wie es heute bei jeder Musikkapelle in der Umgebung gebräuchlich ist. Auch zwei Weltkriege konnten die Musikkapelle Ebersbach nicht davon abhalten, sich stetig weiterzuentwickeln und immer mehr zusammenzuwachsen. Ein weiterer Beleg für den geläufigen Spruch „Musik verbindet“.
Die Anfänge der Musikkapelle Ebersbach im 19. Jahrhundert
1812
Die Anfänge der Musikkapelle Ebersbach gehen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zurück. Damals bestand sie als sogenannte „Türkische Musik“, was bedeutet, dass alles ineinander hineingeblasen wurde, ohne einen abgestimmten Klangkörper. Der ehemalige Musiker Franz Engstler bestätigte, dass auch sein Urgroßvater 1812 jener „Türkischen Musik“ beitrat.
alte Noten
Im Gegensatz zur heutigen Situation zeigt ein Blick auf die ältesten Noten der Musikkapelle, dass ein Dirigent damals unheimlich viel Zeit und Mühe verwenden musste, um für alle Instrumente die nötigen musikalischen Unterlagen herbeizuschaffen. So sind die ältesten Noten, die in Ebersbach gefunden wurden, handgeschriebene Noten vom „Sigler Michl“ aus dem Jahre 1830. Dabei handelt es sich um sogenannte „Feldschritte“, Vorläufer der später so berühmt gewordenen Märsche. Hinzu kommen noch zwei handgeschriebene Notenbücher, von denen eines der „Sigler Michl“ 1842/43 geschrieben hat und das andere im Zeitraum von 1842 bis 1845 von Andreas Schöllhorn verfasst wurde.
1820–30
In den Jahren 1820 bis 1830 stellte die Ebersbacher Blasmusik unter der Leitung von Michael Hartmann, genannt der „Sigler Michl“, auf die „17-stimmige Musik“ um. Hartmann darf als der eigentliche Begründer der Musikkapelle Ebersbach bezeichnet werden. Die „17-stimmige Musik“ setzte sich aus folgenden Instrumenten zusammen: jeweils zwei Flügelhörner, Althörner, C-Trompeten, Es-Trompeten, Bass-Trompeten und Posaunen, ein Bass und eine einfache Trompete, sowie drei Hörner. Diese Zusammensetzung ergab sich aus den Noten, welche im Kloster Buxheim vorgefunden wurden. Die „17-stimmige Musik“ konnte als weltliche, kirchliche, aber auch als militärische Musik eingesetzt werden. Im Jahre 1845 wurde Andreas Schöllhorn als Nachfolger des „Sigler Michl“ Dirigent.
1850-1900
Aufgrund der Weiterentwicklung der Blasmusik in Bayern wurde die „17-stimmige“ Musik in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die „neunstimmige Musik“ umgestellt. Diese Erneuerung setzte sich vor allem bei der Bayerischen Artillerie- und Kavallerie-Militärmusik durch. Der damalige Dirigent Alois Keppeler bildete in dieser Zeit unverdrossen junge Musiker aus.
1885 – Das älteste vorhandene Foto
Vorne v. li. :
Adolf Lederle, Heinrich Engstler, Josef Schmid, Albert Epple, Dirigent Alois Keppeler
Hinten v. li. :
Franz Xaver Baumann, Max Epple, Michael Möggenried, Bernhard Rauh, Phillip Bauman
Die nächsten 50 Jahre (1912 – 1962)
1921
Im Jahr 1921 übernahm Michael Schöllhorn, Sohn des ehemaligen Dirigenten Andreas Schöllhorn, den Dirigentenstab.
1924
Vorne v. li. :
Engelbert Mayr, Leo Schmid, Franz Engstler, Dirigent Michael Schöllhorn, Karl Berchtold
Hinten v. li. :
Franz Walch, Andreas Angele, Matthäus Rauch, Johann Deibler, Baptist Hörmann, Otto Hörmann
1945
Ab 1945 leitete für kurze Zeit Thomas Schmid die Kapelle, welche aufgrund des Krieges nur noch sieben Mann stark war. Die Proben wurden zunächst im ehemaligen Gasthaus Bären, dann in der „alten Schule“ und später, bis 1995, im Erdgeschoss des jetzigen Kindergartens abgehalten.
1949
Bereits vier Jahre später stellte der neue Dirigent Otto Hartmann die „neunstimmige Blechmusik“ auf die heutige Harmoniemusik um. Hartmann nahm sich mit großer Begeisterung der Musik an und bildete auch schon vorher mit viel Engagement Musiker aus. Bei der Taktstockübergabe konnten bereits folgende Jungmusiker in der Kapelle mitspielen: Ferdinand Aichele, Otto Mayr, Josef Schmid, Otto Bär, Alfred Schindele, Jakob Frühholz, Matthäus Walch, Josef Leiterer, Helmut Rauch, Josef Petrich, Adolf Waibel und Johann Mahler. Diese neu ausgebildeten Musikanten bildeten nun mit dem alten Stamm eine ansehnliche Kapelle, zu der noch Michael Hopt, Josef Krumbacher, Josef Zid, Rupert Bräckle und Michael Schneider hinzutraten.
1951
Schließlich konnte Hartmann beim Konzert 1951, das im Saale des Gasthauses Bären als Eröffnungskonzert und zugleich als Dankkonzert für die „hochherzigen Spenden“ der Ebersbacher Bürger stattfand, über 20 Musiker vorstellen. Das nächste Konzert folgte am Ostersonntag im Jahr darauf. Herr H. Pfarrer M. Hörmann hielt an diesem Konzert einen Vortrag über die Geschichte der Ebersbacher Blasmusik. Die bisher genannten Daten stammen aus diesem Vortrag und wurden von Rupert Bräckle 1963 in der Chronik der Blaskapelle Ebersbach zusammengefasst.
1952 – Bundesmusikfest in Sonthofen
v. li. : Th. Schmid, J. Krumbacher, M. Hopt, R. Bräckle, O. Bär, F. Aichele, O. Mayr, A. Waibel, J. Zid, J. Petrich, J. Schmid, M. Schneider, H. Rauch, F. Walch, O. Hartmann, H. Frühholz, M. Walch, H. Waibel, H. Mahler, J. Leiterer, A. Schindele, L. Schmid, E. Mayr, J. Deibler, M. Rauch
1953 – Allgäuer G’wand, Heimatpreis und Beitritt zum ASM
Ein Jahr nach dem Besuch des Bundesmusikfestes in Sonthofen wurde 1953 beschlossen, sich einheitlich mit dem „Allgäuer G’wand“ (auf Kosten jedes einzelnen Musikers) einzukleiden. So spielte man beim Bezirksmusikfest in Marktoberdorf als erste Kapelle des Landkreises im „Allgäuer G’wand“. Dirigent Otto Hartmann konnte so den Heimatpreis, gestiftet vom Heimatdienst Allgäu, in Empfang nehmen. Gleichzeitig trat die Ebersbacher Blaskapelle dem ASM bei.
1955 – Erster Musikerausflug
Im Jahre 1955 fand der erste gemeinsame Musikerausflug statt, bei dem jeder Musikant berechtigt war, eine Person auf Kosten der Kapelle mitzunehmen. Da fast alle Mitglieder dem Bauernstand angehörten, wurde als Termin ein Sonntag im Herbst gewählt. Ziel des ersten Ausfluges war Hinterstein, Oberjoch, das Thannheimer Tal und Reutte in Tirol. In Hinterstein gab die Kapelle nach dem Gottesdienst ein Standkonzert. Anschließend wurde gemeinsam am Haldensee zu Mittag gegessen. Auf Wunsch der dort anwesenden Kurgäste wurde erneut ein kleines Standkonzert abgehalten. Danach war dann Zeit, um sich die schöne Umgebung anzusehen. Nach längerem Aufenthalt in Reutte und „feucht-fröhlicher Einkehr“ ging es spät abends zurück nach Ebersbach.
1956
Der gute Ruf der Kapelle bezüglich Leistung und Auftreten war dem Pilgerbüro Heimenkirch zu Ohren gekommen. Deshalb wurde die Kapelle 1956 als Begleitkapelle eines zweitägigen Pilgerzugs nach Altötting bei „freier Fahrt und Unterkunft“ engagiert. Die Pilgerreise wurde unter anderem während der Eisenbahnfahrt bis zur Gnadenkapelle musikalisch umrahmt, wo die Musik durch Mikrophon und Lautsprecher in alle Waggons übertragen wurde. Am zweiten Tag hielt die Musikkapelle ein Standkonzert vor der Gnadenkapelle ab. Die Reise war zwar kein finanzieller Erfolg, aber der ideelle Wert in musikalischer und religiöser Hinsicht wurde hoch eingeschätzt. Auf der Rückfahrt erfreute die Kapelle die Teilnehmer des Pilgerzuges und andere Reisende schließlich mit einem Standkonzert im Münchner Hauptbahnhof.
um 1965
Ehrenmusiker Fritz Aichele kann sich noch gut an seine ersten Proben in den 60er Jahren erinnern. Ein richtiger Proberaum war damals nicht vorhanden. Stattdessen wurde in der Stube des Dirigenten geprobt. Das Notenmaterial lag auf einem Tisch und man tat gut daran, nicht am Tisch zu wackeln oder anzustoßen, da dieser nur drei Beine hatte. Ein Turm aus Kohlebriketts ersetzte den fehlenden Fuß. Außerdem mussten sich die Musiker den begrenzten Platz mit einem Fahrrad teilen, das ganzjährig im „Proberaum“ stand. Eine handgetriebene Nähmaschine sorgte für den einen oder anderen Zeitvertreib während der Pausen. Da es für die „jungen Hupfer“ während der Probe natürlich kein Bier gab, durften sie sich stattdessen an einer leeren Bierflasche erfreuen, die ebenfalls das ganze Jahr über auf einem Schrank stand.
Die nächsten 25 Jahre (1962 – 1987)
1962 – 150-jähriges Jubiläum
Vorne v. li. :
Michael Schneider, Adolf Waibel, Matthäus Rauch, Dirigent Otto Hartmann, Leo Schmid, Engelbert Mayr, Josef Zid
Mitte v. li. :
Josef Schmid, Fritz Aichele, Otto Mayr, Karl Hafenmaier, Franz Baumann, Franz Thumfart, Georg Mayr, Karl Rauch, Rupert Bräckle
Hinten v. li. :
Alfred Schindele, Ferdinand Aichele, Hans Waibel, Josef Leiterer, Ewald Wechs, Helmut Rauch, Josef Petrich, Xaver Schropp
1962 feierte die Musikkapelle Ebersbach ihr 150-jähriges Jubiläum. Der Festabend wurde am 8. September in der Turnhalle abgehalten – das Programm der Jubiläumskapelle reichte von „Das goldene Schloss“, einer Ouvertüre, bis zum Schlussmarsch „Alte Kameraden“.
1965-69
Nachdem 1965 beim Frühjahrskonzert Dirigent Otto Hartmann seinen Dirigentenstab niederlegte, übernahm Josef Petrich die Musikkapelle. 1969 nahm die Musikkapelle am Wertungsspiel beim Musikfest in Obergünzburg teil und erspielte einen II. Rang. Um das mäßige Abschneiden zu verbessern, fuhr die Kapelle vier Wochen später nach Waltenhausen, wo sie mit den gleichen Musikstücken wie in Obergünzburg einen I. Rang erspielte.
1970 – „Pro-Musica-Plakette“
Am 5. Mai 1970 wurde unserem Dirigenten Petrich anlässlich eines Festaktes in Ottobeuren die „Pro-Musica-Plakette“ für 150-jähriges Bestehen von Innenminister Bruno Merk überreicht. Diese gilt als höchste deutsche Blasmusikauszeichnung.
v. li. : Unbekannt, ASM-Präsident Georg Mayer, Innenminister Bruno Merk, Dirigent Josef Petrich
1971
Von der Jagdgenossenschaft Ebersbach erhielt die Musikkapelle 1971 eine Spende in Höhe von 2000 DM zur Anschaffung eines neuen Kaiserbasses, der noch immer in der Kapelle verwendet wird.
1972
Anlässlich der Eingemeindung 1972 wurde am 23. Juli das erste Standkonzert am Obergünzburger Marktplatz abgehalten. Im Zeitungsartikel dazu heißt es: „Mit reichem Applaus wurden die Ebersbacher Musiker verabschiedet und man wird wohl annehmen dürfen, daß ihr erstes Standkonzert im Markt sicher nicht ihr letztes war. Das Konzert war aber auch von einem anderen Gesichtspunkt aus von Bedeutung. Denn jedermann konnte unschwer feststellen, daß sich der Platz vor der Raiffeisenbank, was die Akustik betrifft, hervorragend für Standkonzerte eignet.“
1974
Dank großzügiger Spenden der Ebersbacher Bevölkerung, der Gemeinde und durch Zuschüsse vom ASM konnte sich die Kapelle 1974 beim Bezirksmusikfest in Hopferbach nach 20 Jahren mit einer komplett erneuerten Tracht präsentieren.
1976
1976 begannen die ersten Mädchen bei Günter Kornhäuser aus Marktoberdorf ihre Klarinetten-Ausbildung: Christine Kraus, Hilde Walch, Heidi Walch, Ulrike Waibel, Monika Schindele, Ingrid Kiderle und Birgit Unsinn.
1977-78 – Waldfest
Im Jahr 1977 konnte die Kapelle unter Dirigent Petrich 40 Musiker verzeichnen. Zum ersten Mal wurde 1978 das Waldfest im Lus durch die Musikkapelle und den TSV veranstaltet. Organisatoren waren Gebhard Wiedemann (damals 1. Vorstand der Kapelle) und Hermann Freudling. Die Musikkapelle umrahmte das komplette Waldfestwochenende mit Stimmungsmusik, Feldgottesdienst, Frühschoppen und Unterhaltungsmusik. Das Waldfest in Ebersbach entwickelte sich zu einer weithin bekannten und beliebten Veranstaltung, welche bis 2002, soweit das Wetter es zuließ, jährlich stattfand.
1979 – Partnerkapelle
1979 entstand die Partnerschaft mit dem Musikverein 1905 Ober-Wöllstadt (bei Frankfurt a. M.) durch Franz Eisenhut, dem damaligen Dirigenten des Musikvereins Ober-Wöllstadt und ehemaligem Ebersbacher. Seither fanden zahlreiche gegenseitige Besuche statt.
1980
1. Reihe v. li. : Christine Kraus, Monika Schindele, Heidi Walch, Hilde Walch, Dirigent Josef Petrich, Ingrid Kiderle, Ulrike Waibel, Otto Mayr, Ulrich Petrich, Peter Schrankenmüller
2. Reihe v. li. : Karl Rauch, Richard Frühholz, Jakob Hurler, Ewald Wechs, Richard Schmid, Anton Hörmann, Hans Waibel, Reinhard Jandl, Rainer Schrankenmüller, Alfred Schindele
3. Reihe v. li. : Armin Rauch, Theo Rauch, Franz Thumfart, Franz Baumann, Josef Schmid, Fritz Aichele, Josef Leiterer, Engelbert Mayr, Eduard Entesperger, Adolf Waibel
4. Reihe v. li. : Gebhard Wiedemann, Peter Schimmel, August Reitebuch, Roman Walch, Xaver Schropp, Xaver Frank, Dieter Schmid, Georg Mayr, Hubert Walch
1983
Aus gesundheitlichen Gründen übergab Josef Petrich 1983 den Dirigentenstab an Karl Rauch. Beim Jahreskonzert im darauffolgenden Jahr wurde Josef Petrich für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Musikkapelle zum Ehrendirigent ernannt.
1986
Am 29.08.1986 wurde die Musikkapelle ins Vereinsregister als Musikkapelle Ebersbach e. V. neu eingetragen.
Die nächsten 25 Jahre (1987 – 2012)
1987 – 175 Jahre Musikkapelle Ebersbach
1. Reihe v. li. :
Christine Kraus, Elfriede Wechs, Margit Rauch, Martina Rauch, Dirigent Karl Rauch, Silvia Rauch, Sabine Aichele, Claudia Wölfle, Adele Rauch
2. Reihe v. li. :
Christian Rauch, Eduard Entesperger, Otto Mayr, Ulrike Waibel, Monika Schindele, Andreas Wölfle, Reinhard Jandl, Alfred Schindele
3. Reihe v. li. :
Christian Reitebuch, Jürgen Wechs, Christian Zell, Richard Frühholz, Josef Entesperger, Richard Schmid, Fritz Aichele, Josef Schmid, Werner Bufler, Ulrich Petrich
4. Reihe v. li. :
Ewald Wechs, Theo Rauch, Peter Schimmel, August Reitebuch, Werner Gropper, Armin Rauch, Josef Leiterer, Peter Schrankenmüller
5. Reihe v. li. :
Gebhard Wiedemann, Norbert Rauch, Hubert Walch, Xaver Schropp, Dieter Schmid, Roland Mayr, Martin Richter, Hubert Waibel
Bei der Jahresversammlung 1986 wurde beschlossen, die Musikertracht zu erneuern. So gab es für die Musikerinnen ein „Allgäuer G’wand“ und für die Musiker rote Westen und Bundhosen sowie braune Janker. Die neue Tracht wurde zum 175-jährigen Bestehen der Kapelle im Jahre 1987 erstmals getragen. Die Musikkapelle Ebersbach feierte ihr 175-jähriges Jubiläum mit einem Festkonzert in der Turnhalle am Samstag vor dem 1. Advent und umrahmte am folgenden Sonntag die hl. Messe für alle verstorbenen Mitglieder.
1989
1989 übernahm Martin Richter im Alter von 19 Jahren den Dirigentenstab von Karl Rauch. Anlässlich des Gauschießens 1991 in Ebersbach beantragte die Musikkapelle die Verschiebung des Grundwehrdienstes von Dirigent Richter um drei Monate beim Kreiswehrersatzamt. Mehrere Anträge und die Hilfe von ASM-Präsidenten Herrn Karl Kling waren von Nöten, um die Verschiebung zu genehmigen.
1995–96 – Ausbau des Proberaums
1995 konnte der lang ersehnte Wunsch eines größeren Proberaums endlich verwirklicht werden. Nach dem Wohnsitzwechsel des Lehrerehepaars Kneifel im ersten Stock des Kindergartens bestand die Möglichkeit, die Wohnung zum Proberaum umzubauen. Neuvorstand Roland Mayr, Bürgermeister Herbert Schmid, sowie Architekt Ernst Demmler wurden sich schnell einig, und so konnte mit den Bauarbeiten zügig begonnen werden. Die Arbeiten begannen mit dem Ausbrechen der Wohnung bis zum Dachfirst. Der dadurch neu entstandene Raum wurde durch eine Akustikdecke erhöht. Außerdem entstanden ein Noten- und Kopierraum, sowie ein kleiner Aufenthaltsraum mit Küche. Von der Postbrauerei Nesselwang erhielt die Musikkapelle dafür eine Eckbank mit Tischen und Stühlen ohne Bierzwang. Nach vielen freiwilligen Arbeitsstunden wurde der Proberaum im Mai 1996 mit einem Tag der offenen Tür feierlich eingeweiht.
1999
Im November 1999 kam der Posaunist und 1. Vorstand Roland Mayr (26) durch einen tragischen Unfall ums Leben. Seine Musikerlaufbahn begann Roland Mayr 1984, 1. Vorstand wurde er 1995. Sein jäher Unfalltod bedeutete einen großen Verlust für die Musiker – die Kapelle musste sich neu ordnen. So übernahm Hubert Waibel im Jahr 2000 das Amt des 1. Vorstandes.
2001/2002
Die neu renovierte Dorfkapelle am Ortsausgang wurde am 09.09.2001 durch Bischof Viktor Dammertz feierlich eingeweiht. Unsere Musikfreunde aus Ober-Wöllstadt besuchten uns zu diesem Zeitpunkt und so wurde gemeinsam bei extremer Kälte und Wind musiziert.
Die Jahreskonzerte wurden bisher in der Turnhalle des TSV Ebersbach beim alten Sportplatz abgehalten. Das erste Konzert in der neu erbauten Turnhalle fand 2002 statt. Hierzu stellte Dirigent Martin Richter die beliebtesten Konzertstücke aus „20 Jahren alter Turnhalle“ zusammen.
2003
Wegen zu großer Waldbrandgefahr mussten die Musikkapelle und der TSV 2003 das alljährliche Waldfest absagen. Als Ersatz wurde zusammen mit TSV und FFW die Veranstaltung „Herbstrock“ ins Leben gerufen.
Die Akustik im Proberaum wurde im November 2003 in 402 freiwilligen Arbeitsstunden in Zusammenarbeit mit der Schreinerei Brahms verbessert. Großer Dank gilt hierbei unserem Bassisten und Schreiner Hubert Walch. Schon zwei Monate später konnte der neu renovierte Proberaum wieder genutzt werden.
2005
Im August 2005 feierte die Kapelle mit ihrer Partnerkapelle deren 100-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest in Ober-Wöllstadt.
2007 – Musical „Notwender“
Anlässlich der Feier zu „600 Jahre Marktrecht in Obergünzburg“ wurde das Musical „Notwender“ im Oktober 2007 aufgeführt. Unter der Leitung von Helga Waibel und Kurt Köcheler und zusammen mit dem Mühlbach-Chor erprobte die Kapelle dabei ihre Musical-Tauglichkeit.
2008
1. Reihe v. li. : Tobias Schreiegg, Richard Schmid, Daniela Schmid, Dirigent Martin Richter, Melanie Jandl, Silvia Rauch, Verena Daufratshofer, Martina Czeschlick, Uschi Kraus
2. Reihe v. li. : Hans Waibl, Matthias Jandl, Armin Bufler, Reinhard Jandl, Josef Entesperger, Richard Frühholz, Alois Schindele, Matthias Lang, Johann Wiedemann
3. Reihe v. li. : Julian Daufratshofer, Jasmin Einsiedler, Stefan Böhm, Eduard Entesperger, Manuel Einsiedler, Willi Daufratshofer, Manfred Schrankenmüller, Theo Rauch, Johannes Schiegg
4. Reihe v. li. : Tanja Mahler, Christian Reitebuch, Dieter Schmid, Nicole Einsiedler, Martina Wiedemann, Gebhard Wiedemann, Stefan Schrankenmüller, Hubert Walch
5. Reihe v. li. : August Reitebuch, Ulrike Wiedemann, Markus Schrankenmüller, Christian Schreiegg, Florian Jandl, Severin Schultes
2009
Seit 2009 präsentiert sich die Musikkapelle Ebersbach im Internet. In diesem Jahr nahm sie zum ersten Mal an der Marschmusikwertung beim Musikfest in Bertoldshofen teil und erspielte in der Stufe A mit 93 Punkten einen ausgezeichneten Erfolg.
2010
2010 bewarb sich die Musikkapelle für das 43. Bezirksmusikfest anlässlich ihres 200-jährigen Bestehens. Den Zuschlag erhielt sie bei der ASM-Bezirksversammlung in Obergünzburg. Seit diesem Zeitpunkt arbeitet die gesamte Kapelle mit ihrem Festausschuss, der im April 2011 festgelegt wurde, auf das große Musikereignis hin.
2012 bis heute
200 Jahre Musikkapelle Ebersbach
43. Bezirksmusikfest
Vom 28. Juni bis 01. Juli 2012 fand das 43. Bezirksmusikfest im Bezirk 4 Marktoberdorf in Ebersbach statt. Gleichzeitig feierte die Musikkapelle Ebersbach damit ihr 200-jähriges Jubiläum. An den Wertungsspielen, die am 17./23./24. Juni in der Mehrzweckhalle Ebersbach abgehalten wurden, beteiligten sich insgesamt 38 Kapellen. Bei der Marschmusikwertung waren es drei Kapellen. Höhepunkt der Festtage war natürlich der Festsonntag mit Weckruf, Hl. Messe, Frühschoppen, Gemeinschaftschor, Festzug und Wertungsspielbekanntgabe im Festzelt. Der Festzug verlief vom Sportplatz ausgehend über die Rottachstraße, Willofser Straße, vorbei an der Kirche, die Hauptstraße hinauf und bog dann wieder Richtung Festzeltplatz in die Rottachstraße ein. Insgesamt beteiligten sich am Festzug 55 Gruppen und Kapellen.
Zum Jubiläumskonzert Ende November konnte sich die Kapelle mit einer komplett neuen Tracht präsentieren.
2013
Seit 2013 nimmt die Musikkapelle Ebersbach wieder regelmäßig an Wertungsspielen verschiedener ASM-Bezirke in der Mittelstufe teil.
2014
Ab dem Herbst 2014 steht die Musikkapelle Ebersbach unter neuer musikalischer Leitung. Im November beim Jahreskonzert übergibt Martin Richter offiziell den Taktstock an Hannes Heinlein und reiht sich wieder beim Tenorhorn/Bariton-Register in die Kapelle ein. Martin Richter war seit 1989 ehrenamtlicher Dirigent der Musikkapelle Ebersbach, d.h. seit 25 Jahren.
2015
1. Reihe v. li. : Verena Daufratshofer, Alicia Czeschlick, Martina Czeschlick, Andrea Pantele, Jasmin Einsiedler, Daniela Högner, Stefanie Zindath, Uschi Kraus, Dirigent Hannes Heinlein, Philip Schimpl, Stefan Böhm, Julian Daufratshofer, Tanja Mahler, Christian Schreiegg, Markus Schrankenmüller, August Reitebuch, Christian Reitebuch,
2. Reihe v. li. : Gebhard Wiedemann, Stefan Schrankenmüller, Hubert Walch, Stefan Kraus, Josef Entesperger, Johann Wiedemann, Richard Frühholz, Armin Bufler, Alois Schindele, Matthias Lang, Katharina Kaiser, Johannes Schiegg, Simon Schimpl, Nicole Kraus, Martin Richter, Theo Rauch, Manuel Einsiedler, Eduard Entesperger
3. Reihe v. li. : Sebastian Kraus, Martina Holzheu, Tobias Schreiegg
2017
Im Herbst 2017 veranstaltet die Musikkapelle Ebersbach zum ersten Mal das "Ebersbacher Herbstfest" mit einer "Nacht in Tracht" und einem "Tag der Blasmusik" im "Kiderle-Stadel".